Open Memory Installation Transport XX • Miracles•Media • 20240715_01 | Hohenzollern Bridge, Cologne, Germany, May 2010
German (DE) annual report 2010 by the NS-Documentation Center of the City of Cologne, of the May 8-24, 2010, expo ‘Open Memory’ in Cologne (Köln) Germany.
DE
Gedenk-Installation Open Memory | NSDOK Jahresbericht 2010 | NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Vom 8. bis zum 24. Mai 2010 war an prominenter Stelle in Köln — vor der Hohenzollernbrücke in direkter Nähe zum Museum Ludwig und parallel zu den Gleisen des Hauptbahnhofes — die Gedenk-Installation »open memory« zu sehen. Sie bestand aus 26 großformatigen Transparenten (20 Stück im Format 3×5m und 6 Stück im Format 3 × 4 m), auf denen Portraits von mehr als 1.500 Personen abgebildet waren. Mit dieser Ausstellung unter freiem Himmel sollte an drei Ereignisse erinnert werden, die sich zu diesem Zeitraum jährten: Das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa am 8. und 9. Mai 1945, den 70. Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf die Beneluxländer und Frankreich und den 70. Jahrestag der Deportation der Sinti und Roma aus Köln und dem Rheinland.
Angeregt durch eine Idee der Kölner Initiative »Die Bahn erinnern«, beteiligten sich die »Projektgruppe Jawne im Verein EL-DE-Haus e.V.«, der Jugendclub Courage, der Rom e.V., der Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten in NRW sowie das NS-DOK an der beeindruckenden Präsentation. Die Ausstellung selbst war von zwei Kooperations- partnern angefertigt worden. Das Museum La Coupole (Centre d’Histoire et de Memoire du Nord-Pas-de-Calais in Saint Omer, Nordfrankreich) hatte sechs Transparente mit Fotografien oder Silhouetten von 351 Sinti und Roma erstellt, die im »Transport Z« im Januar 1944 aus Nordfrankreich und Belgien in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert worden waren. Auf zwanzig Transparenten waren die Portraits von 1.200 jüdischen Menschen zu sehen, die im April 1943 mit dem »XX. Transport« von Belgien nach Auschwitz deportiert wurden. Diese Ausstellung wurde vom jüdischen Deportations und Widerstandsmuseum in Mechelen (Belgien) erarbeitet. Der »XX. Transport« ist der einzige Deportationszug in Europa, der von einer Widerstandsgruppe gestoppt wurde.
Eröffnet wurde die Gedenk-Installation am geschichtsträchtigen 8. Mai von dem Überlebenden Simon Gronowski aus Brüssel, der von dem »XX Transport« fliehen konnte, weil der Zug gestoppt worden war, und Gitta R. aus Köln, einer Romni, deren Verwandte während des Nationalsozialismus ermordet wurden. Den musikalischen Rahmen der Eröffnungsveranstaltung gestalteten zwei junge Rom, Sebastian und Dean, sowie die Gruppe Bejarano & Microphone Mafia. Die Gedenk-Installation erfuhr große Anerkennung und Zuspruch. Die Präsentation der Ausstellung im öffentlichen Raum sowie die direkte Nähe zu den Gleisen der Bahn, ohne die die Deportationen nicht hätten durchgeführt werden können, machten diese Form der Begegnung mit der NS-Geschichte zu einem besonderen Ereignis.
Notes
NSDOK Jahresbericht 2010 . NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. | Annual report 2010, NS-Documentation Center of the City of Cologne. https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum
Citation info : Installation Open Memory | Miracles•Media | 20240715

